Letzten Donnerstag stand, wie angekündigt, das Pokalspiel unserer ersten Mannschaft gegen die erste von Hertha BSC an. Grund genug für ca. 60 Leute, in die Halle zu kommen und sich das Spiel anzuschauen und nebenbei noch etwas zu trainieren.
Hertha I spielt in der 2. Bundesliga Nord, sicherlich ein Grund für viele Zuschauer, mal Andy Römhild oder Sebastian Borchardt oder Miroslav Bindatsch oder die anderen Spieler mal live zu sehen. Das ist ja genau der Reiz beim Pokal, dass ungleiche Mannschaften gegeneinander spielen, gerne die hochklassigen auch gewinnen und damit insgesamt etwas für den Sport an sich getan wird.
Leider sah das die Hertha nicht so und schickte Niels Büchel (2. Herren, Oberliga Ost), Tobias Vogelsang (3. Herren, Verbandsliga) und Robert Nitschke (5. Herren, Landesliga A) an den Start. Das finde ich schwach, vom Ergebnis her haben sie natürlich Recht, sie haben gewonnen, vom Pokal-Feeling her aber nicht, wenn Hertha I kommen soll, erwarte ich auch mindestens zwei Spieler von Hertha I. Wenn der Pokal zu popelig für die Erste ist, muss die Mannschaft ja nicht gemeldet werden. Evtl. könnte da der BTTV korrigierend einschreiten, evtl. sehe ich das zu eng, kann gerne kommentiert werden.
Ich traf mit einer halben Stunde Verzögerung beim Stand von 1:1 ein. Die Stimmung in der Halle war gut, auch das präsentierte Tischtennis war auf einem bei uns selten gesehenen hohen Niveau. Es zeigt sich, dass Paul Kuder nicht ganz unerwartet unser herausragender Spieler ist. Er gewann alle seine Einzel, alle umkämpft, zwei davon über fünf Sätze.
Gegen Niels Büchel z.B. gewann Paul den ersten Satz souverän (11:9), gleiche Souveränität galt für die folgenden Sätze (8:11, 5:11), die an Niels gingen. Ich sah kaum noch eine Chance für den vierten Satz, Niels spielte wirklich stark und Paul fand kaum Möglichkeiten zum Konter. Ich hatte nicht mit seinem Können gerechnet, der vierte Satz ging klar (11:5) an Paul. Jetzt also der Entscheidungssatz. Keiner der beiden konnte sich richtig absetzen, beide spielten auf sehr hohem Niveau gleich gut. Es war also eine Frage der Nervenstärke, wer den Sieg davontragen sollte. Während bis zum 10:10 fleißig in der Halle trainiert wurde, bekamen alle mit, wie spannend es wurde. Bis zum 11:11 wurde nur noch an einem Tisch gespielt. Beim 12:11 und 13:11 konnte man eine Stecknadel fallen hören, so still waren alle Zuschauer. Umso größer der Jubel, als Paul den Sieg einfuhr.
Leider hatte Alexander Lahl das Glück nicht, auch er spielte in zwei seiner drei Spiele über fünf Sätze, verlor jedoch beide Spiele knapp, trotzdem eine sehr gute Leistung. Eine gute Leistung zeigte auch Dirk Nährig, der zu seinem letzten Spiel nicht mehr antreten durfte.
Insgesamt verloren wir mit 3:5, knapper als (von mir) erwartet und mit Chancen zu vier, wenn nicht gar fünf Punkten. Aber dafür muss halt alles zusammenpassen: Können, Nervenstärke und auch Glück. Trotzdem war es ein angenehmer und spannender Abend, von dessen Art ich durchaus mehr haben könnte.
Zum Ergebnisdienst sei noch angemerkt, dass ich keine Dokumentation des Ergebnisses auf den Seiten des BTTV finden konnte, daher hier ein Link auf das eingescannte Ergebnis als PDF-Datei bei der Hertha. Wenn jemand die offiziellen Ergebnisse hat, bitte in den Kommentaren mitteilen.
Ja Hertha eben! Was soll man dazu noch sagen…
Hätte wirklich sehr laut gelacht, wenn unsere Brauer das Ding nach Hause gebracht hätten. Zumal es ja wirklich sehr knapp ausging.
Starker Bericht!
Ich mag meine Brauerseite..
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